Gerät Ihr Standort an Kapazitätsgrenzen, so muss das nicht zwangsläufig heißen, dass das Werk erweitert werden muss. Vielmehr stellt sich die Frage, ob der Platz, der zur Verfügung steht, wirklich effizient genutzt wird. Durch ein verschwendungsarmes Layout Ihrer Fabrik können Sie sogar Fläche zurückgewinnen.
Layoutplanung – „Vom Groben zum Feinen“
Doch was genau versteht man unter Layout und welche Rolle spielt es? Die Layoutplanung, auch innerbetriebliche Standortplanung genannt, bezeichnet die räumliche Anordnung von Maschinen und Lagerräumen innerhalb eines Werks. Eine Optimierung des Layouts hat mehrere positive Effekte: Durchlaufzeiten lassen sich beispielsweise durch Wegfall von Zwischenlagern, Wegen, Stillstands- und Wartezeiten minimieren, die Produktionsstruktur kann transparent dargestellt werden, um so das Verständnis für den Fertigungssprozess bei Mitarbeitern und Führungskräften zu erhöhen, die Flexibilität in der Fertigung steigt durch passgenaue Zulieferung von Teilen.
Auch der Megatrend Industrie 4.0 bedingt eine Anpassung des Fertigungslayouts, denn hier müssen neue Möglichkeiten der Interaktion zwischen Maschinen, Gebäuden und Menschen entwickelt werden. Generell gilt: Wird das Layout optimiert, bevor Anlagen und Gebäude angeschafft werden, reduzieren sich die Investitionskosten.
Vorgehensweise bei der Layoutplanung
Im ersten Schritt wird ein Idealkonzept entwickelt. Hierbei erfolgt die Planung ohne Berücksichtigung möglicher Restriktionen, also z. B. finanzieller, personeller oder zeitlicher Einschränkungen. Der Gedanke dahinter: Der Idealzustand zeigt das volle Potenzial der Möglichkeiten auf. Ideen zur neuen Gestaltung sollen unvoreingenommen generiert werden, um das Leistungsvermögen, das im Prozess steckt, zu entdecken und zu nutzen. Dabei sind folgende Optimierungsansätze möglich: minimaler Materialfluss- bzw. Transportaufwand, größte Transparenz im Produktionsgeschehen, höchste „Reinheit“ der Produktionsstruktur, Nutzungsflexibilität etc. Auf Basis des idealen Layouts wird dann das Reallayout erstellt.
Die reale Layoutplanung wird auch als Detaillierungsplanung bezeichnet. Sie hat einen erheblichen Anteil am Prozess der Fabrikplanung. Je nach Abstraktionsebene wird dabei von der Grobplanung und der Feinplanung gesprochen. Mit steigendem Detaillierungsgrad und zunehmender Detailtreue werden immer mehr Restriktionen und Rahmenbedingungen berücksichtigt und hinzugefügt.
Zu Beginn der Grobplanung wird das Ideallayout an einen vorhandenen oder durch den Bebauungsplan vorgegebenen Gebäudegrundriss angepasst. Bei vorhandenen Gebäuden ist der Planer in seinen Möglichkeiten meist stark eingeschränkt und zu oft großen Veränderungen gegenüber dem Idealkonzept gezwungen. So wird z. B. der Materialfluss von vorhandenen Toren, Rampen, Gleisanschlüssen, Aufzügen und Kränen beeinflusst, die Energieversorgung hängt von den bestehenden Versorgungseinrichtungen und Installationssystemen ab und die Kommunikationsstruktur von Art und Umfang der bereits verlegten Leitungen. Dazu kommt, dass auch Faktoren, die das unternehmerische Umfeld bilden, als weitere Restriktionen berücksichtigt werden müssen, beispielsweise Standortabhängigkeiten, rechtliche Vorgaben oder länderspezifische Aspekte.
Bei der Planung sollte auch eine mittel- oder langfristig absehbare Ausbaustufe nicht vergessen werden. Dabei sollte die Erweiterung möglichst vieler Teilbereiche ohne großen Änderungsaufwand und ohne wesentliche Abstriche an der Güte des Layouts realisierbar sein.
In der Regel wird das Groblayout in einer begrenzten Anzahl echter Alternativen ausgearbeitet. Die Varianten werden dann mit gewichteten Zielkriterien bewertet, um Vorzugsvarianten zu ermitteln und darunter die geeignetste auszuwählen. Die Zielkriterien werden zu Projektbeginn verbindlich festgelegt. Die Auswahl erfolgt dann nach Kosten- und Wirtschaftlichkeitsaspekten; zum Vergleich wird die Nutzwertanalyse herangezogen.
Beim Prozess der Feinplanung wird durch schrittweise Verfeinerung, Modifikation und Optimierung des gewählten Groblayouts das Feinlayout erstellt. Es umfasst die endgültige zeichnerische Beschreibung der Einrichtungen, Maschinen und Versorgungssysteme. Hierbei wird neben dem lokalen Materialfluss oft auch die praktische Handhabung beachtet. Dazu gehören beispielsweise die Ergonomie am Arbeitsplatz, die Gestaltung eines Steuerstands, die Lärmreduzierung oder Beleuchtung und Farbgebung. Ziel ist, die Belastung der dort Arbeitenden dauerhaft möglichst gering zu halten.
In der anschließenden Ausführungsplanung wird die Umsetzungsreihenfolge konkret festgelegt. Hierfür wird auch ein detaillierter Projektplan ausgearbeitet, um den Lieferservice abzusichern, die Verantwortungen festzulegen und Kostentransparenz zu gewährleisten.
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