REFA Consulting

REFA Beratung.

Im Februar 2017 führte die REFA Consulting AG in einem bayerischen Unternehmen der Elektroindustrie das Projekt „Vorbereitung der Mitarbeiter zur einheitlichen Aufnahme von Fertigungszeiten nach der REFA-Methodik“ durch. Die methodische Qualifizierung der Mitarbeiter, das Training vor Ort sowie die Erarbeitung eines Regelwerkes zur Zeitaufnahme und -auswertung sollten sicherstellen, dass in Zukunft nachvollziehbare Vorgabezeiten ermittelt werden können.

Vorgehensweise

Zunächst wurde eine praktikable und praxisnahe Vorgehensweise für Zeitaufnahmen festgelegt. Die Mitarbeiter erhielten dabei nicht nur eine methodische Schulung zur Durchführung von REFA-Zeitstudien, sondern auch ein Training im Umgang mit dem REFA-Erfassungswerkzeug vor Ort in der Produktion.In den darauffolgenden Wochen wurden Zeitaufnahmen zur Bestimmung von Vorgabezeiten durchgeführt. Auch die Rüstzeiten (tr) sollten mittels Zeitaufnahmen ermittelt und im aktuellen ERP-System hinterlegt werden.Eine Überprüfung der bis dahin erstellten Vorgabezeiten sollte evtl. Fehler bei den erstellten Dateien und bei der Vorgehensweise identifizieren und entsprechende Korrekturen auslösen.Zur vereinfachten Kalkulation von neuen Artikeln sollte eine Systematik für einen klar strukturierten Planzeitprozesses definiert werden.Auch wurden die erstellten Zeitaufnahmen in einer Datenbank zusammengeführt, um die wesentlichen Auswertungen (Abweichungsanalysen, Zeitwertdifferenzierungen) durchführen zu können.

Diagramm Struktur der Zeitaufnahmen

Regeln für die Ermittlung von Zeitaufnahmen

  • Der Zeitnehmer erstellt am jeweiligen Arbeitsplatz eine Ablaufanalyse der aufzunehmenden Tätigkeit. Hierzu kann der Zeitnehmer die beobachteten Ablaufabschnitte direkt an einem mobilen PC eingeben oder von Hand aufschreiben und später eingeben.
  • Nach der Eingabe oder Aufzeichnung der Ablaufabschnitte wird das REFA-Zeitaufnahme-Werkzeug zum Einsatz vorbereitet.
  • Die Durchführung der Zeitaufnahme wird nun vor Ort gestartet. Ab jetzt müssen alle Abweichungen, vor allem bei festgeschriebenen Ablaufabschnitten, im Bemerkungsfeld dokumentiert werden. Auch der Gebrauch von Hilfsmitteln jeglicher Art ist festzuhalten.
  • Zeitaufnahmen dürfen nicht in ihrem Ablauf unterbrochen werden, d. h. eine Zeitaufnahme muss z. B. beim Arbeitsende des Mitarbeiters ebenfalls beendet werden. Sie kann am nächsten Tag als neue Zeitaufnahme wieder aufgenommen werden.
  • Als letzter Schritt vor Ort wird die Zeitaufnahme abgespeichert.
  • Zur Auswertung der Zeitaufnahmen werden diese der Gesamtdatenbank zugeführt. In dieser Datenbank können jetzt Auswertungen wie z. B. prozentuale Zeitabweichungen bei gleichen Produkten, Ablaufanalysen oder Auswertungen zu Grundzeiten (tg) durchgeführt werden.
  • Nach der ersten Auswertung einer Gesamt-Ablauf-Analyse oder einer reinen Tätigkeitsanalyse kann folgendermaßen weiter vorgegangen werden:
  1. Eine Zeit kann dann vorgegeben werden, wenn bei zwei Zeitaufnahmen mit den gleichen Einflussgrößen, eine Differenz der beiden Zeitaufnahmen von < 15% vorliegt. Dann wird der arithmetische Mittelwert der beiden Zeiten als tg genommen.
  2. Beträgt die Differenz der beiden Zeitaufnahmen > 15 %, muss vom Zeitnehmer der Prozess über eine Arbeitsanweisung – und damit einer Veränderung des Arbeitsplans – als Methode vorgegeben werden. Nach einer Einarbeitungszeit der Fertigungsmitarbeiter für den neuen Prozess (ca. 1 Woche bei täglicher Auftragswiederholung, längere Übungszeit bei sporadischer Auftragswiederholung) müssen dann wieder zwei neue Zeitaufnahmen durchgeführt werden, die nun ebenfalls das gesamte Auswertungsszenario von Anfang an durchlaufen.

Fazit

Durch diesen Ablauf wird sichergestellt, dass keine fehlerhaften Soll-Zeiten zur Kapazitätsplanung und Kalkulation generiert werden, die Prozesse in den Arbeitsplänen mit den qualitätsgetriebenen Arbeitsanweisungen übereinstimmen und das Rationalisierungs-potenzial schneller gehoben werden kann.

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